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Friede, Freude, Fotoapparat – Die Berliner Loveparade aus der Sicht des Fotografen Daniel Biskup

Die erste Auflage des Bildbands “Loveparade” von Daniel Biskup war ziemlich schnell ausverkauft. Nun wird es eine zweite Auflage geben. Hier unser Artikel aus dem aktuellen Heft inkl. Fotomaterial: 

„Ich wollte schon 92, 93 und 94 hin, aber in letzter Minute ist mir immer etwas dazwischen gekommen“,
erklärt Daniel Biskup. Es ist eine Phase des Aufbruchs in Hannover, Biskup reist durch ganz Osteuropa bis nach Russland oder dokumentiert den Krieg in Jugoslawien. Aber 1995 ließ er sich nicht von seinem Plan abbringen, komme, was da wolle. Der gebürtige Bonner hatte die Wende in Ostdeutschland fotografiert und beobachtete, wie die ersten Clubs kamen und wie Berlin zur Club-Hauptstadt aufstieg. In der Nachwendezeit gab zahlreiche leerstehende Räume, die vor allem von der aufstrebenden Technoszene in Beschlag genommen wurden und die teilweise seit Kriegsende nicht genutzt wurden.

Ohne einen bestimmten Plan im Sinn, marschierte er dann schließlich über seine erste Loveparade und machte Fotos. „Ich hatte sehr viel Spaß dabei, durch die Menge zu tanzen, von einem auf den anderen Laster zu steigen. Das hilft natürlich dann auch bei der Arbeit.“ Wie ein Chronist hielt Biskup alle Facetten der Parade fest. Dabei ging es ihm weniger um die DJs, sondern um die Leute, die dieses Event besuchten. „Mir war auch das Drumherum wichtig, daher auch Bilder von der Anreise im Bahnhof, oder wie sich jemand im Auto die Zähne putzt. Ich wollte einen Überblick über den Spirit und die Unbeschwertheit dieser Zeit geben.“

Loveparade 2001: Tanzende Frau vor der Siegessaeule
© Daniel Biskup/BOEHMEDIA:

 

Aber natürlich ist seiner Linse die zunehmende Kommerzialisierung nicht verborgen geblieben mit republikweiter TV-Präsenz, dem Knacken der Millionen-Besucher*innen-Grenze und dem vermehrten Auftreten von Großsponsoren.

„Es gab schon immer den Gedanken, aus dieser mehrjährigen Chronistenzeit ein Projekt zu starten. Der Gedanke, einen Bildband herauszubringen, formte sich in der Anfangszeit der Corona-Pandemie.“  Etwas bildlich darzustellen, was in dieser Zeit nicht möglich war – eine große Party. Biskup durchforstete sein Archiv, sammelte 1.000 Negative, die er scannen ließ und reduzierte dann auf 500 Bilder. Zusammen mit der Grafikabteilung des Buchverlags wurden 220 Bilder ausgewählt und pro verkauftem Bildband geht ein Euro an die #coronakünstlerhilfe.

Daniel Biskup – Loveparade

Verlang Salz und Silber
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten & 220 Fotografien
Format: 28 x 28 Zentimeter, Preis: 39 Euro

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www.salzundsilber.de
www.daniel-biskup.de

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